Inhaltsverzeichnis:
Plöckenstein/Böhmerwald
Großer Bösenstein
Tannschwärze und Schwarzkogel
Die (Stubaier) Schaufelspitze
Der (Pitztaler) Mittagskogel
Die Bella Tola, Aussichtsberg im Norden der Walliser Bergriesen
Drei Zweitausender über der Planneralm (Niedere Tauern)
Der Schwarzkogel von Hochsölden (Ötztal) aus
Der Piz Umbrail, ein schweizerisch-italienischer Grenzberg
Über den Südostgrat auf das Warscheneck
Der Hirzer, höchster Berg der Sarntaler Alpen
Die Seebodenspitze über dem Reschensee
Die Tiergartenspitze in den südwestlichen "Ötztalern"
Die Hintere Schöntaufspitze in der Ortler-Gruppe
Das Hochfilleck, Nachbar des Stubacher Sonnblicks (Hohe Tauern)
Der Hohe Göll vom Torrener Joch (Stahlhaus) aus
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Zum (relativ kleinen) Parkplatz Oberschwarzenberg (930 m) sind es vom Ortszentrum Schwarzenberg (756 m) im obersten Mühlviertel – am GH Dreiländereck vorbei – etwa 3,7 km. Ab hier geht es auf einer Forststraße und zuletzt auf einem Saumweg zur Teufelsschüssel (1.108 m), einer beeindruckenden Felsburg (Bild unten links). Danach gewinnt man rasch wieder die Forststraße, auf der man nach 3,7 km (ab Parkplatz) eine Hütte erreicht, hinter der es dann gleich links auf einem steindurchsetzten Weg zur tschechischen Grenze hinauf geht (Bild unten Mitte). Rechts vorne durch die Ruinen des 2007 vom Orkan Kyrill und späterem Borkenkäferbefall zerstörten Hochwaldes fällt der Blick auf den Moldaustausee. Nun nur mehr leicht steigend am Grenzkamm (= Hauptkamm des Böhmerwaldes) zum Plöckensteingipfel (1.379 m) hinauf, der nach insgesamt 5 km (ab Parkplatz) und etwa 1 ¾ Stunden erreicht wird (Bild unten rechts).
Ab hier praktisch immer am Höhenrücken (teilweise Hochmoor) ohne nennenswerte Steigungen, zuerst an der Grenze Österreich-Tschechien, ab der durch die Dreieckmark(ierung) gekennzeichneten Dreiländerecke (6,5 km, 1.321 m) an der Grenze Bayern-Tschechien, über den Bayrischen Plöckenstein (1.364 m) zum GH Dreisessel (10,5 km, 1.302 m) in ca. eineinhalb Stunden. Von den "Drei Sesseln" links vom Gasthof sehenswerter Ausblick bis zum Dachstein. Zuletzt zu einem (großen) Parkplatz, der über den Grenzübergang Schwarzenberg/Lackenhäuser und Neureichenau (ca. 20 km, gut ausgeschildert) erreichbar ist und wo das zweite Auto am Morgen abgestellt worden war, auf der Asphaltstraße ca. 70 Höhenmeter bergab.
Bilder oben: Links meine Begleiter Walter K., Harald G. und Willi N. auf dem Kammweg bzw. im Hochmoor, im Hintergrund der Plöckenstein-gipfel. In der Mitte die Oberösterreich-Seite der Dreieckmark(ierung), rechts der Gipfel des Bayrischen Plöckensteins.
Bild links: Am Weg vom Bayrischen Plöckenstein zum Dreisesselberg vor dem Abstieg zur Straße, die vom Parkplatz zum GH Dreisessel hinauf führt, das im Hintergrund zu sehen ist.
Der höchste Berg der Rottenmanner Tauern stand schon lange auf meiner "Liste", nun habe ich ihn (mit Ekkehart) doch noch erklommen, mit 790 Höhenmetern und aufgrund der (so nicht erwarteten) Wegbeschaffenheit war das (für mich) schon etwas grenzwertig, die härteste Tour seit der Bella Tola von 2016.
Von Hohentauern auf einer Mautstraße zum Parkplatz unter der Scheibelalm auf ca. 1660 m. Von hier über die Alm und die Edelrautehütte der AV- Sekt. "Austria" Wien (ca. 1710 m) zum Großen Scheibelsee (ca. 1740 m) ist es ein Spaziergang, aber dann geht es gleich nach einem Feuchtgebiet steil und steinig durch eine Buschregion zu einem Sattel hinauf, wo auf ca. 1940 m Seehöhe nach rechts ein Weg zum Wiesengipfel des Hauseck (ca. 1980 m) abzweigt. (Eine Stunde bis hierher). Wir halten uns links auf zunächst nur leicht steigendem Weg (Bild 2) durch die Flanke des östl. Ausläufers unseres Bergzieles, und dann geht es rechts durch eine Mulde steil und steinig bergauf bis zu einer ebenen Grasfläche auf ca. 2200 m, wo der Weiterweg (Bild 3) bis zum Gipfel (mit sichtbarem Kreuz ganz links) überblickt werden kann. Wegen mehrerer Kletterstellen, vor allem im Bereich der felsigen Vorkuppe, brauchen wir für diese Wegstrecke länger als erwartet. Aber nach gut drei Stunden (ab Parkplatz) sind wir (endlich) beim Kreuz (Bild 4).
Viele Leute, herrliche Aussicht, im SW bis zu den Hohen Tauern, im S bis zu den Karawanken, von NW bis NO der Reihe nach Dachstein, Grimming, Totes Gebirge (Bild 5), Haller Mauern (Bild 6), Gesäuse mit Riffel, Kaibling, Sparafeld und Admonter Reichenstein, dann Johnsbachtal, dahinter Tamischbachturm, dann Hochtorgruppe, schließlich ganz rechts der Lugauer (Bild 7).
Zurück auf gleichem Weg in 2 1/4 Stunden bis zur Edelrautehütte. Es fragt sich, ob der ganze Rundweg über den Kleinen Bösenstein und den Großen Hengst viel weiter und zweitaufwändiger gewesen wäre oder ob der Abstieg vom Sattel zwischen Gr. und Kl. Bösenstein nicht bequemer gewesen wäre - kürzer sicher nicht.
Bild 1: Edelrautehütte, dahinter Hauseck, links östl. Ausläufer des Großen Bösensteins, siehe auch Bild 2. Dieses und Bild 3 wie beschrieben, Bild 4 Gipfelkreuz, rechts Grimming, Bild 5, 6 und 7 wie beschrieben, Bild 8 und 9 Großer Riffelsee von oben und im Gegenlicht.
Nach den Dreitausendern der letzten Jahre werde ich es altersbedingt in Hinkunft wohl ein wenig "billiger" geben. Aber immerhin waren es doch noch gute 600 Höhenmeter, welche Ekkehart und ich vom Hengstpass (985 m) aus bzw. dem Parkplatz der Spitzenbergeralm über die Tannschwärze und den Schwarzkogel zur Menaueralm (1120 m), dann zur Hengstpassstraße hinunter und zuletzt wieder zur Passhöhe hinauf, zurückgelegt haben. Ein "Klassiker" im Nationalpark Kalkalpen, könnte man sagen, wenn auch im zweiten Teil (ab Tannschwärze) wahrscheinlich wenig begangen.
Vom Parkplatz Spitzenbergeralm aus kann man die erste Wegstunde recht gut überblicken, zuerst durch den Wald und dann in einem Rechtsbogen über das Weidegebiet zum Gipfel der Tannschwärze hinauf, der wieder im Wald- bzw. Buschbereich liegt. Wirklich "gemütlich" geht es auf dem unmarkierten Weg nirgends hoch, aber die letzten 100 Hm ist es dann schon ziemlich steil, allerdings mit guten Tritten. Ab dem Gipfel (mit kleinem Kreuz) verläuft der Weg am Kamm zu dessen höchster Stelle, dem Schwarzkogel, den wir nach knapp zwei Stunden Aufstieg erreichen.
Der Weg folgt weiterhin dem Kammverlauf, wird aber zusehens schlechter, und führt schließlich nach rechts steil durch den Wald zu einem Stacheldrahtzaum (mit Überstieg) hinunter. Hier haben wird den obersten Bereich der Menauer Alm erreicht, deren Hütte aber noch weit unten liegt. Der Abstieg zu ihr über die anfangs noch immer recht steilen Almwiesen nimmt (ab Schwarzkogel) etwa eine Stunde in Anspruch. Die Hütte wird von einem aus Graz kommenden Pensionisten als Almer in der Saison die ganze Zeit über bewirtschaftet.
Zuletzt endlich "gemütlich" auf der Zufahrtsstraße zur Hauptstraße hinunter (30 Min.) und wieder leicht bergauf in 15 Min. zum Parkplatz zurück. Der leicht bedeckte Himmel war vorteilhaft, die etwas diesige Sicht weniger, aber sehr gut ausnehmbar im Anstieg war der Wasserklotz, weniger gut am Kamm im Vorausblick das Maiereck und die ganze Zeit rechter Hand die Haller Mauern.
1. Reihe: Blick vom Parkplatz zur Spitzenbach-Almhütte und zum Anstiegsweg hinauf, Blick von der Spitzenbach-Almweide zum Wasserklotz (1505 m), Blick vom Kamm nach Westen (Hintergebirge). 2. Reihe: Das Gipfelkreuz der Tannschwärze, Blick über den Kamm nach Osten zum Großen Maiereck (1764 m), die Almhütte der Menauer Alm.
Auf der Suche nach "leichten" Dreitausendern bin ich in alten Tourenplanungen von mir auf die Schaufelspitze gestoßen, wo man inzwischen mit einem dritten Abschnitt der Stubaier Gletscherbahn bis auf 3152 m (Schaufeljoch) hinauffahren kann.
Der Gipfel steht gleich neben der Bergstation der Gondelbahn, man muss nur ein paar Schritte an einer neuerbauten Kapelle vorbei zum unteren Ende des Westgrats
hinüber gehen und dann in dessen rechter Flanke bzw. dem anschließenden Südosthang auf Steigspuren zum Gipfelkreuz hochsteigen. Die 180 Höhenmeter sind trotz der dünnen Luft in ca. 40 Minuten zu
schaffen, vor allem dann, wenn, wie in diesem heißen Sommer, nicht einmal mehr Alt-schneereste auf dem Weg liegen. Der Rundblick ist beeindruckend, obwohl es etwas bedeckt ist, das Zuckerhütl mit
einer ausgeaperten Spitze, also ohne weißen Hut, sticht natürlich hervor. Dafür macht die nähere Umgebung (Schaufeljoch, Jochdohle, Kleiner Isidor, Schussgrubenkogel) wegen des nur mehr
bruchstückhaft vorhandenen Gletschers einen ziem-lich trostlosen Eindruck. Das Verlangen, auf ein Bier zur Jochdohle hinüber zu gehen, hält sich daher in Grenzen. Ich fahre also umgehend die drei
Sektionen zum Parkplatz hinunter, wo mich Rosemarie schon erwartet.
Im Talschluss des über 30 km langen Pitztales, zwischen den beiden "Quelltälern", die (östl.) zur Braunschweiger Hütte (2758 m) und (westl.) zum Taschachhaus (2432 m) hinaufführen, steht der wohl ob seiner Lage im Süden des Tales so genannte Mittagskogel. Von der Bergstation der Stollenbahn, die auf 2840 m zum Mittelbergferner hinaufführt, ist der Gipfel nicht zu sehen, der angesichts der umherstehenden höheren schnee- und eisbedeckten Berge mit der Wildspitze (3768 m) als Krönung eher unbedeutend ist. Dies gilt wohl ebenso für die Besteigung, die (hin und zurück) in zwei Stunden gut erledigt werden kann.
Rechts vom Ausgang der Stollenbahn steht ein unscheinbarer Wegweiser, der für "Mittagskogel" und "Mittelberg" denselben gut markierten Weg vorgibt. Der führt zunächst in mehreren kleinen Geländestufen unter der angeblich höchstgelegenen Solaranlage (Europas?) hindurch Richtung Westen zu einem steindurchsetzten Aufschwung und in diesem mäßig steil in Serpentinen hoch. Sobald es (bei etwas unter 3000 m) wieder flacher wird verzweigt sich der markierte Weg ohne jede Kennzeichnung. Hätte ich aufgeschaut, dann wäre mir rechts oben das Gipfelkreuz ins Auge gestochen und ich hätte den kürzeren rechten Weg genommen. So machte mich erst zehn Minuten später ein Paar mit Hund auf mein Gipfelziel aufmerksam. Also änderte ich die Richtung, um zunächst weglos Höhe zu gewinnen, traf aber bald auf einen unmarkierten Weg, der mich zum Kamm hinaufführte, wo sich der Blick nach Norden (links Kaunergrat, davor Riffelsee, Mitte Pitztal, rechts Geigenkamm) auftat. Am Kamm (Gratfenster, Bild 6) traf ich überraschenderweise wieder auf einen markierten Steig, der mich zwar felsig, aber nicht ausgesetzt und daher ziemlich problemlos zum Gipfelkreuz hinaufführte. (Ein nachträgliches genaues Kartenstudium hat mich gelehrt, dass in dieser "Fünfzigtausender" nur der Weg über ein oberhalb der 3000-Höhenschichten-linie liegendes Joch nach Mittelberg und der an diesem Übergang abzweigende Gratsteig als markiert ausgezeichnet ist, ich daher "richtig" gegangen wäre/bin. Der kürzere Anstieg ist offenbar neu angelegt worden, was mich irritiert hat.) Die Aussicht auf die Ötztaler Gletscher und Gipfel ist natürlich grandios. Den Abstieg nahm ich selbstverständlich auf dem direkten Weg.
Bildbeschreibungen:
1 Stollenbahn Talstation, links oben ist mein Gipfelziel zu vermuten
2 Stollenbahn Bergstation, Mittelbergferner, dahinter Weißkamm
3 Von einem breiten Fahrweg zweigt rechts der besagte Aufschwung ab
4 Der Gipfel liegt bereits hinter mir
5 Blumen am Weg
6 Gratfenster, Kaunergrat mit Watzespitze (3532 m) links
7 Gipfelblick nach O: Braunschweiger Hütte (2758 m) und Geigenkamm
8 Gipfelblick nach S: Ötztaler Gletscherwelt mit Wildspitze (3768 m)
Der Dreitausender mit diesem schönen Namen ist die höchste Erhebung im Grenzkamm zwischen dem französischsprachigen Val d' Anniviers - im Talschluss liegt der bekannte Fremdenverkehrsort Zinal - und dem deutschsprachigen Turtmanntal, das vom berühmten Walliser Weißhorn abgeschlossen wird. Das Val d' Anniviers wird durch eine Straße erschlossen, die von Sierre im Rhonetal nach Süden abzweigt und an der Ostlehne des tief eingeschnittenen Taleinganges in engen Kehren nach Vissoie hinauf führt. Hier zweigt nochmals eine kehrenreiche Straße links nach St. Luc und zu einem (nur mäßig ausgeschilderten) Parkplatz bei der Talstation der Tignousa-Standseilbahn (ca. 1650 m) ab. Diese bringt uns auf 2186 m hinauf.
Wegverlauf: Von der Bergstation geht es im Zick-Zack in 30 Minuten zum Berggasthaus Cabane Bella Tola hinauf, wo Rosemarie zurückbleibt. Durch das Almengebiet führt ein Wiesenweg, ein paar Schmelzwasserbäche querend, und eine Straße zum Fuß der Bella Tola hin. Der Gipfel ist in der Bildmitte zu erkennen, ganz links das knapp unter 3000 m hohe Rothorn.
Nach einer Stunde (ab Cabane BT) wendet sich die Straße nach rechts, geradeaus führt der Anstiegsweg bald in vielen Kehren wieder in einer Stunde zu einer großen Unterstandshütte hinauf. Knapp dahinter kann man links zum Rothorngipfel abzweigen. Der Weg zum Tolagipfel zieht unter dem im unteren Bild gut sichtbaren Felszacken vorbei und verzweigt sich dann. Neben einer kammnahen Variante und dem Normalweg über die breite Schuttfläche kann man auch rechts um den Gipfel herum und dann "von hinten" zum kleinen Gipfelkreuz hochgestiegen. Ich habe dazu ab Hütte noch eine halbe Stunde gebraucht; die Luft ist eben schon etwas dünn da heroben und ich habe heuer erst wenige Höhenmeter "in den Beinen".
Das spektakuläre nächste Foto zeigt vornehmlich den Kamm, der vom Tolagipfel zum Rothorngipfel hinführt, und einen "Gipfelstürmer" auf dem kammnahen Weg. Genau in Bildmitte ist, zumindest in der Vergrößerung, die Unterstandshütte zu sehen.
Die Aussicht nach Süden hin ist atemberaubend. Unter den vielen Gipfeln stechen (von links nach rechts) vor allem das Weißhorn, das Zinalrothorn, das Matterhorn (mit der "abgeschnittenen" Spitze) und die Dent Blanche ins Auge.
Die Planneralm liegt in den Niederen Tauern und wird durch eine gute Straße erschlossen, die von Stainach-Irdnung im Ennstal
(an der B146) nach Süden über Donnersbach auf ca. 1600 m hinaufführt. Die Alm ist vor allem als Schigebiet bekannt. Im Nordwesten der Alm steht die Schoberspitze (2126 m), die über die westlich
der Alm liegende Karlspitze (2097 m) in 2 1/2 Stunden erreicht werden kann, und am Rückweg lässt sich auch noch die Jochspitze (2037 m) "mitnehmen".
Aufstieg zum Kamm, rechts Karlspitze
Oberhalb des Parkplatzes weist ein Wegweiser zur Schoberspitze nach rechts. Der neu markierte Weg führt in 1 3/4 Stunden durch
lichten Wald leicht bergauf, dann durch Latschen fast eben und zuletzt wieder steiler zum Kamm hinauf und auf dem Kammweg nach rechts zur Karlspitze (2097 m) hinüber.
Kammweg, Mitte Schoberspitze, rechts hinten Totes Gebirge mit Großem Priel
Von der Karlsitze muss man ca. 130 Höhenmeter zur Karlscharte (?) absteigen, wo das nebenstehende Bild gemacht worden ist, und dann geht es, zuletzt ziemlich steil zum Gipfelkreuz der Schoberspitze (2126 m) hinauf. Spektakulär ist vor allem der Blick nach Norden, wo sich von links nach rechts das Dachsteinmassiv, der Stoderzinken, der Grimming und das Tote Gebirge aneinanderreihen. In Westen, Süden und Osten hunderte Gipfel der Niederen Tauern, am nächsten im SW der Schreinl (2154 m); er wäre von der Karlspitze aus bequemer erreichbar als die Schoberspitze.
Zurück zunächst auf dem gleichen Weg, hinter der Karlspitze aber nicht den Aufstiegsweg (links bergab) nehmen, sondern auf dem Kammweg weiter auf die Jochspitze (2037 m). Nach Abstieg (Rückweg) gleich nach rechts einen Steig hinunter, der sich aber als sehr schlecht (Schrofen, Gerinne, Latschen) erweist und der erst ziemlich weit unten in den Aufstiegsweg einmündet.
Die gesamte (reine) Gehzeit hat ca. 5 1/2 Stunden betragen und es waren ca. 900 Höhemeter zu bewätigen.
Mit von der Partie waren das Ehepaar Reitbauer und ein mit diesem befreundetes Ehepaar. Zu Ende der Tour Gasthausbesuch in Donnersbach.
Auf dem Kamm von der Karlspitze zur Jochspitze
Eine Bergwanderung im Nebel, trotzdem schön und vor allem eine "Antiageing-Aktion", wie man heute so sagt. Auf der Rückreise von den Bregenzer Festspielen, die "Turandot" musste am 16.08.15 wegen Regens leider abgebrochen werden, wollte ich unbedingt noch etwas im oben genannten Sinn tun - wenn ich schon einmal im Reich der Dreitausender war. So steuerten wir zunächst über Liechtenstein, Davos, den Flüelapass und das Engadin Pontresina an, wo eine Seilbahn auf 2326 m hinauf führt und dann ein angeblich bequemer Weg über die Georgyhütte zum Gipfel der Piz Languard (3262 m) hochleitet. Der Ausblick auf die ganze im Süden dahinziehende Kette der Bernina-Berge muss atemberaubend sein. Das war der Grund dafür, diesmal auf dieses Unternehmen zu verzichten, weil das Wetter am 18.08.15, wenn schon nicht Regen, so zumindest Null Aussicht versprach. So ging an diesem Tag die Reise weiter über den Berninapass, die ital. Enklave Livigno - sehr empfehlenswert trotz teurer Tunnelausfahrt - den Ofenpass, den Vinschgau, das Passeiertal und das Timmelsjoch bis nach Sölden im Ötztal. Nach einem Regentag fuhren wir vom dortigen Campingplatz nach Hochsölden hinauf. Da erreicht man nach der engen Durchfahrt bergwärts, zuletzt links abbiegend, das GH Sonnblick (2090 m) mit kleinem Parkplatz und gleich daneben die Einstiegsstelle eines Sessellifts, der mich auf 2330 m hinaufbrachte.
Wegverlauf: Der Weg zur Rotkogelhütte (2660 m) führt zuerst im Zick-Zack einen Wiesenhang hinauf und dann nach links auf einem Güterweg zur Hüttenzufahrt und dieser folgend in einer knappen Stunde zur Hütte. Wie verunstaltet die dabei durchwanderte Gegend durch zahlreiche Lift- und Beschneiungsanlagen sowie Versorgungsstraßen ist, das habe ich wegen des Nebels erst im Abstieg gesehen.
Nach der Hütte ändert sich das schlagartig. Der gute Fußweg führt mäßig steil zunächst zu einer Scharte hinauf, hinter welcher der Schwarzsee (ca. 2800 m) liegt, über dem sich der Rotkogel erhebt. Das folgende Bild ist schon von etwas weiter oben aufgenommen worden. Die genannte Scharte ist hier die rechte, wo dann am Seeufer eine Blockwildnis zu überwinden ist, die "Schlüsselstelle" des ganzen Aufstieges.
Dann geht es wieder mäßig steil über eine Lehne bzw. auf einem anschließenden Rücken die letzten 200 Höhenmeter zum Gipfelkreuz hinauf, welches ich nach knapp 1 1/4 Stunden (ab Hütte) erreicht habe.
Ca. 50 Hm unter dem Kreuz befindet sich noch eine Liftstation für den Winterbetrieb, die (mich) aber hier nicht stört. Aussicht gibt es natürlich keine, bei Schönwetter müssten im Osten und Südosten die "Stubaier", im Süden und Südwesten die "Ötztaler" in ihrer ganzen Pracht zu sehen sein. Beim Abstieg, der bis zur Liftstation in 1 1/2 Stunden leicht zu schaffen ist, "reißt" es zwar etwas auf, aber von der im Wetterbericht versprochenen Sonne kann keine Rede sein. Rosemarie erwartet mich im GH Sonnblick, sie hat in der Zwischenzeit eine Wanderung zur Gampealm (ca. 2000 m) unternommen.
Der Piz Umbrail ist ein Grenzberg zwischen der Schweiz und Italien, er kann aus dem Italienischen (Pfostenmarkierung weiß-rot-grün-weiß) oder über die Schweizer Seite (weiß-rot-weiße Markierung) bestiegen werden. Beide Wege nehmen direkt beim Zollhaus am Umbrailpass (2505 m) ihren Ausgang. (Hierher am besten über den obersten Vinschgau - vom Reschenpass oder von Meran her - und den Schweizer Ort St. Maria. Die Straße ist zwar schmäler als die über das Stilfsterjoch, kommt aber mit nur halb so vielen Kehren aus.) Der Aufstieg ist in 1 1/2 Stunden zu bewältigen, der Abstieg wegen des guten Weges in einer knappen Stunde.
Die Höhenangaben bei Punkt 2, 3 und 4 sind nur geschätzt
Wgverlauf: Der italienische Weg führt im Zick-Zack auf einem Grasrücken entlang der Pfosten und an Resten von Schweizer Grenzbefestigungen aus dem Ersten Weltkrieg vorbei, so zu sehen im folgenden Bild, nach oben. Im Bildhintergrund das Stilfserjoch (2750 m) und die Ortlergruppe, rechts davon der Monte Scorluzzo (3095 m), welcher vom Stilfserjoch aus leicht in einer Stunde zu ersteigen ist. (So geschehen am 30. Juli 2003.)
Nach 30 Minuten ist der Gipfelaufbau vollständig im Blickfeld; der Schweizer Weg rechts herum durch eine mächtige Schutthalde ist gut sichtbar und verlockt dazu, ihn über den nur mehr schwach ansteigenden Almboden anzusteuern.
Dieser Weg ist tatsächlich recht bequem und an der felsigen Nordflanke des Berges durch Ketten gut gesichert. Gleichwohl ist das die "Schlüsselstelle" der ganzen Tour.
Im oberen Teil geht es nur mehr leicht bergan, der Gipfel rechts hinten ist schon von weitem zu erkennen. Er trägt allerdings kein Kreuz, sondern nur ein Markierungszeichen, das durch Vergrößern des unteren Bildes an der nämlichen Stelle sichtbar gemacht werden kann.
Nach einem Freitag-Tarockabend bei Kimmersdorfers in Windischgarsten/Rosenau fahren Walter und ich am folgenden Morgen mit der ersten Bahn auf die Wurzeralm und weiter mit dem Frauenkar-Sessellift auf 1860 m hoch mit Gipfelblick gemäß dem folgenden Bild.
Um 9 Uhr 15 geht es los, zuerst etwas bergab, dann um einen Rücken herum und auf dessen Südseite mäßig steil bergauf. Nach 45 Minuten ist der eigentliche Grat erreicht (Bild links), nach einer weiteren Stunde auf einem Klettersteig der Klasse A/B stehen wir am Gipfel. Es ist zwar etwas nebelig, aber nicht nass.
Um 11 Uhr 15 nehmen wir den Abstieg in Angriff, zunächst durch die Steinwüste des Plateaus (Bild rechts), oberhalb des Toten Mannes dann links, noch immer im Karst, aber (nach einer leichten Gegensteigung) schließlich doch in den Bergwald hinein und auf einem recht "mittelmäßigen" Steig zur Zellerhütte (1575 m) hinunter. Das war aber erst der halbe Abstieg, gut 800 Höhenmeter in 1 3/4 Stunden.
Die Hütte steht im Wald, ist aber sehr heimelig mit einer feschen Hüttenwirtin (links). Weiter geht es auf einem nun etwas besseren und etwas weniger steilen Waldweg, ganz zuletzt auf einer Naturstraße zur großen Kurve der Verbindungsstraße von Roßleithen nach Vorderstoder, wo mein Auto steht. Bis hierher sind es nochmals etwas unter zwei Stunden und ca. 800 Höhenmeter.
Gesamteindruck: Das ist eine wunderschöne Tour, der Klettersteig ist in sehr gutem Zustand, nur die Klammern sind etwas weit auseinander, zumindest für kleinere Leute wie Walter und mich. Landschaftlich am beeindruckendsten ist das Plateau, nur der anschließende (lange) Abstieg im Wald "gibt wenig her". Das Wetter hat "ausgehalten" bzw. ist im Laufe des Tages sogar etwas besser geworden, von einer Aussicht, z. B. auf die Niederen Tauern, zum Dachstein hin oder auf die Priel-Gruppe des Toten Gebirges, konnte aber keine Rede sein.
Der Hirzer ist die höchste Erhebung der Sarntaler Alpen, die sich nördlich von Bozen im Zwickel zwischen Etsch- bzw. Passeiertal und Eisacktal befinden. Er kann von der Hirzerhütte (1983 m), zu der man mühelos mit einer von Saltaus (10 km nördlich von Meran an der SS44) ausgehenden Gondelbahn gelangt, in 2 ½ Stunden bestiegen werden.
Am 8. Oktober 2013 herrscht Hochnebel, trotzdem fahren meine Frau und ich zur Bergstation Klammeben hinauf, in der Hoffnung, dass sich der Nebel lichtet oder wir vielleich sogar darüber hinauskommen. Von Klammeben geht es zunächst in 15 Minuten gut 50 Höhenmeter bergab zum Almboden, auf dem mehrere Wirtschaften stehen, eine davon ist die Hirzerhütte.
Das obere Bild zeigt den Aufstieg zur Hirzerscharte (2678 m); er ist recht übersichtlich, nur der Gipfel links hinten ist (und bleibt) in den Wolken. Eine Geländekante teilt den Weg in zwei annähernd gleiche Hälften. Zur Scharte (Bild links) hinauf wird es felsig, ich lasse die Stöcke zurück, sie hätten mir auch auf dem anschließenden ungesicherten exponierten Steig (Bild Mitte) zum Gipfelkreuz (Bild rechts) hinüber nicht viel genützt.
Stolpern sollte man hier jedenfalls nicht und ich nehme mir vor, solche Risiken in Hinkunft zu vermeiden. Darauf war ich aber auch nicht vorbereitet, schließlich ist der Weg über die Scharte Teil des Europäischen Weitwanderweges E5, der dann knapp vor dem Gipfel als „Gebirgsjägersteig“ rechts bergab und über das Missensteiner Joch (2128 m) zum Almengebiet von „Meran 2000“ hinüberführt.
Beim Abstieg komme ich, sobald ich die Stöcke wiederhabe, rasch voran und bin nach gut vier Stunden wieder bei meiner Frau, die sich inzwischen mit Almspaziergängen und in der Hirzerhütte die Zeit vertrieben hat. Das letzte Bild zeigt das Almengebiet von oben, Mitte links befindet sich Klammeben, die Bergstation der von Saltaus kommenden Gondelbahn.
Die Seebodenspitze befindet sich westlich des Reschensees im obersten Vinschgau über der Haider Alm (2120 m), zu der eine Gondelbahn von St. Valentin auf der Heide (Gem. Graun) heraufführt. Sobald nach einem steileren unteren Teil die Hochalm (mit Vieh-Unterstand) erreicht ist geht es recht gemütlich zum Gipfel hinauf, den ein großes Metallkreuz ziert. Die Aussicht ist ähnlich beeindruckend wie von der im Anschluss vorgestellen Tiergartenspitze, zu der man hinüberschauen kann.
Das Bild links oben zeigt die Haider Alm, der Berg im Hintergrund ist höchstwahrscheinlich die Tiergartenspitze. Rechts oben die Hochalm, darüber die Seebodenspitze. Links unten der Reschensee und in Bildmitte die Weißkugel. Rechts unten der Blick auf die Ortlergruppe mit Zufallspitze, Monte Cevedale, Königsspitze und Ortler (von links Mitte bis Bildmitte).
Dieser "leichte" Dreitausender befindet sich im Westen von Österreichs dritthöchstem Berg, der Weißkugel (3739 m), und gehört zu dem auf Südtiroler Boden liegenden Teil der westlichen Ötztaler Alpen. Der Maseben-Sessellift bringt uns aus dem Langtauferertal rasch auf 2270 m zum GH "Atlantis der Berge" hinauf, wo der Weg mit der Nr. 19 seinen Ausgang nimmt. Mit 800 zu bewältigenden Höhenmetern ist die Tiergartenspitze zwar konditionell schon etwas anspruchsvoll, die Anstrengung wird aber durch die grandiose Aussicht und gegebenenfalls sogar durch eine persönliche Begegnung mit Bewohnern des „Tiergartens“ reichlich belohnt. Der Weg ist gut markiert und nur im Mittelstück steil und steinig, aber (bei trockenem Wetter) nirgends rutschig und/oder ausgesetzt; 2 ½ Stunden für den Aufstieg und unter 2 Stunden für den Abstieg sollten allemal ausreichen.
Das GH "Atlantis der Berge", dahinter Langtauferertal und Grenzkamm zu Österreich
Anreise: Das Langtauferertal erschließt eine gute Straße, die in Graun von der italienischen SS 40 nach Osten hin abzweigt. Graun liegt am Reschensee (mit dem berühmten, aus ihm herausragenden Kirchturm) im obersten Vinschgau und ist von Österreich aus über die Inntalautobahn A 12 flussauf bis Zams (vor Landeck) und dann durch einen 6 km langen Tunnel zur B 315 (Landeck – Reschenpass) erreichbar. Auf der Langtauferer Talstraße gelangt man nach ca. 8 km zur Talstation des nach Süden aufsteigenden Maseben-Sessellifts, welche rechts unten am Bach liegt (ca. 1800 m). Parkplatz ist ausreichend vorhanden.
Wegverlauf: Von dem offenbar für den Winterbetrieb (ein Schlepplift) groß ausgebauten GH Atlantis führt Weg Nr. 19 zunächst nur in sanfter Steigung nach Süden talein, rechts oben ist bei klarer Sicht unser Ziel am Gipfelkreuz identifizierbar - bei Vergrößerung des Bildes links unten zu erahnen. Dann geht es etwas steiler rechts hinauf zu einem Weideboden und schließlich, immer steiler werdend, in der steindurchsetzten Ostflanke dem (von hier aus nicht sichtbaren) Gipfel entgegen. Bei einem großen Stein (Bild Mitte) haben wir das Ärgste hinter uns.
Die Höhenmeter in der nebenstehenden Kartenskizze sind (mit Ausnahme von 1 und 5) nur geschätzt.
Der Weg führt nun nur mehr mäßig steil zu einer Mulde hinauf, über der sich der Gipfelaufbau der
Tiergartenspitze erhebt (Bild unten). Als ein bekannter Standort von Gämsen und Steinböcken – Murmeltiere und Schneehühner kann man schon weiter unten beobachten – wird diese Mulde als
„Tiergarten“ bezeichnet und gibt der darüber aufragenden Spitze den Namen. Man ersteigt sie entweder in der „Diretissima“ oder in einer Schleife nach rechts und dann über den Kamm. Der Gipfel
trägt ein großes Metallkreuz - in der Vergrößerung gut zu sehen.
Neben der Aussicht auf die im Süden liegende Ortlergruppe ziehen vor allem die hohen "Ötztaler" im NO und Osten, links die Hintereisspitzen und rechts die Weißkugel, die Blicke magisch auf sich.
Der mit 3325 m höchste der hierorts genannten „leichten“ Dreitausender erschließt sich vom Südtiroler Bergdorf Sulden aus mit der angeblich größten Luftseilbahn der Welt – vier Gondeln zu je 110 Personen sind gleichzeitig unterwegs. Sie startet im Talschluss und führt in zwei Abschnitten zur Schaubachhütte (2581 m) hinauf. Auf durchwegs schönem Weg geht es über die Madritschhütte (2820 m) zum Madritschjoch (3123 m) in 1 ¾ Stunden und dann über den Bergrücken in 40 Minuten zum Gipfel hinauf.
Die Anreise: Sulden liegt zu Füßen von „König“ Ortler (3905 m), des höchsten Berges von Südtirol, der ehemals auch die höchste Erhebung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn war. Nach Sulden gelangt man auf einer 9 km langen Straße, die bei Gomagoi von der SS 38 abzweigt, welche von Meran im Etschtal aufwärts bis Spondinig und dann links zum Stilfsterjoch hinaufführt. Die übliche Anreise erfolgt also von Meran aus, aber man kann auch über das Stilfserjoch oder im Tiroler Inntal (A 12) aufwärts und über den Reschenpass (1504 m) zufahren. Vom Reschenpass aus gelangt man auf der SS 40 Etsch-abwärts nach Spondinig und weiter nach Sulden.
Der Wegverlauf: Das von der Gondelbahn erschlossene Gebiet gehört im Winter den Schifahrern, wie an mehreren Liftanlagen zu erkennen ist. Gegenüber dem Hang, über den der Panoramaweg von der Schaubachhütte zur Madritschhütte hochleitet, steht (von links nach rechts) das Dreigestirn Königsspitze – Zebru – Ortler und zieht die Blicke immer wieder magisch auf sich.
Nach der durch mehrere Zubauten, darunter ein Glaspavillon, für den Winterbetrieb großzügig ausgelegten Madritschhütte wird der Weg zwar teilweise steiler als zuvor, bleibt aber eben und sandig, was mir in dieser Höhe sonst kaum wo begegnet ist.
Gleiches gilt für die Schafe am Wegrand. Das Madritschjoch (im unteren Bild rechts) erlaubt einen Übergang vom Suldental ins Martelltal. Links geht es zum Gipfel hinauf.
Der Steig führt zuerst über felsigen Grund, dann folgt ein steileres Stück, erdig mit größeren Steinbrocken, und zuletzt wieder flacher, alles in allem kein Problem. Gerade an der steilsten Stelle kommt mir ein älterer Herr entgegen, der mich nach meinem Alter fragt und sich selber als der 79jährige Hermann aus der Steiermark outet.
Den Gipfel ziert ein Minikreuz, dafür ist auf ihm eine Solaranlage (zwei Module) installiert. Den Prachtblick auf das Dreigestirn (im
Westen) habe ich schon genannt. Dazu kommen nun Zufallspitze und Monte Cevedale (3778 m), welche das Zentrum der Ortlergruppe bilden, im Süden.
Einen schönen Kontrast dazu bilden die Vertainspitze und der Hohe Angelus im Norden. Rechts hinten (außerhalb des Bildes) glaube ich meine geliebte Weißkugel in den Ötztaler Alpen zu erkennen. Ganz links im Bild das Hintere Schöneck (3128 m), das von der Bergstation Kanzel (ca. 2340 m) eines von Sulden ausgehenden Sessellifts über die Düsseldorfer Hütte (2727 m) in ca. drei Stunden erstiegen werden kann, was ich am 1. August 2003 getan habe. Dieser Berg ist (für mich) vor allem wegen der zu querenden Schuttströme in der steilen Südflanke kein "leichter" Dreitausender und zudem, wie das Bild zeigt, wenig spektakulär.
Diese Tour nimmt von der Rudolfshütte (ca. 2320 m) am Weißsee ihren Ausgang, die mit einer Gondelbahn vom Talschluss des Stubachtals aus erreicht werden kann. Ohne Übernachtung in der schon seit etlichen Jahren als Alpenhotel sehr komfortabel geführten Unterkunft kann ich nur die Umrundung des Weißsees sowie die Besteigung des Medelzkopfes (2771 m), des Tauernkogels (2683 m) und des Hochfillecks (2943 m) empfehlen. Für die ersten drei Unternehmungen sind je 2 ½ Stunden zu veranschlagen, für das Hochfilleck, auch Hohe Fürleg genannt, 4 ½ Stunden, jeweils hin und zurück. Insbesondere zur Besteigung des Stubacher Sonnblicks (3088 m), wofür von der Hütte aus rund 3 ½ Stunden benötigt werden, sollte man wegen der Gletscherstrecke nämlich früh aufbrechen, die Seilbahn fährt aber erst ab 9 Uhr 30. Auch der Austriaweg über das Kapruner Törl (2639 m) zur Heidnischen Kirche (2051 m) Mooserboden, von dort Autobusverbindung nach Kaprun, sollte wegen seiner Länge (mindestens fünf Stunden) mit einer Hüttenübernachtung gekoppelt werden, um stressfrei unterwegs sein zu können.
Weißsee, darüber Medelzkopf und Tauernkogel, dazwischen Kalser Tauern
Anreise: Das Stubachtal mündet bei Uttendorf an der B168, die Zell am See mit Mittersill verbindet, in das Salzachtal. Die Fahrt zur Weißsee-Gletscherbahn ist auch mit einem öffentlichen Verkehrsmittel (Autobus) möglich, ebenso die Zufahrt nach Uttendorf von Kaprun oder von Mittersill (Pinzgauer Lokalbahn). Die Seilbahn verläuft in zwei Sektionen von der Talstation Enzingerboden (1480 m) über die Mittelstation Grünsee (1740 m) zur Rudolfshütte hinauf und man kann den Aufstieg ganz oder teilweise auch zu Fuß absolvieren.
Gerhard mit Heidi und Rosemarie gegen Granatspitze (links),
Sonnblickkees und Sonnblick, rechts Fürlegpfeiler
Am 21. August 2012 nahmen sich mein Freund und Bb. Gerhard und ich die Besteigung des Hochfilleck vor, während Heidi und Rosemarie „nur“ zum Kalser Tauern, dem Übergang ins Dorfertal und nach Kals, hinaufgestiegen sind. Von der Rudofshütte bzw. der Seilbahn-Bergstation muss man für beide Unternehmungen zunächst erst einmal auf die Höhe des Weißsees absteigen, sodass zur Besteigung des Hochfilleck über 700 Höhenmeter zu bewältigen sind, was rund 2 ½ Stunden beansprucht.
Geländeübersicht: Von der Staumauer (re. unten) auf dem Gruberweg bergauf,
später links am Fürlegpfeiler vorbei auf den Gipfel (Bildmitte)
Wegbeschreibung: Gleich nach dem Überschreiten der großen (nördlichen) Staumauer des Weißsees beginnt der Gruberweg, der zunächst parallel zum Seeufer (Schwindelfreiheit erwünscht) und dann auf unschwierigem Gelände auf eine Steilstufe zuläuft, die über vier gute Leitern überwunden wird. Anschließend geht es wieder gemächlich auf felsdurchsetzten Rasenhängen zu einer Weggabelung auf ca. 2500 m, eine Stunde ab Hütte. In der Nähe befindet sich ein Regenmessgerät. Hierher gelangt man auch (von links) bequemer, aber langwieriger auf dem Gletscher-Panoramaweg, der im Fürleg-Anstieg seine Fortsetzung findet. Bald sieht man zum Eissee hinunter, der vom Schmelzwasser des Sonnblickkeeses gebildet wird.
Wir halten auf zum Teil schlecht markiertem Weg auf eine Stelle zu, wo früher einmal der Gletscher an den markanten Fürlegpfeiler andockte. Jetzt sorgt an dieser Stelle auf ca. 2700 m ein Seil für Sicherheit bei der Überwindung der blank geschliffenen Felspartie. Dann geht es nochmals steil bergauf und rechts in unschwieriges Gelände hinein, aus dem verschiedene Gipfelaufbauten herausragen. Der Hauptgipfel wird von einem linker Hand befindlichen Sattel aus erstiegen. Die letzten 50 Höhenmeter geht es zwischen und über Felsbrocken, aber nicht ausgesetzt, steil nach oben.
Letzter Aufstieg, im Hintergrund rechts der Großvenediger
Eine schöne Aussicht belohnt die Mühe des Aufstiegs, der deswegen und auch wegen der suboptimalen Markierung und der schwierigen Orientierung im oberen Bereich nur bei klarem Wetter unternommen werden sollte. Die folgenden drei Bilder sind vom Gipfel aus (annähernd) in Richtung Ost bis Südost und dann nach Süden gemacht worden. Das erste Bild zeigt in der Bildmitte das Kapruner Törl, links unten den Tauernmoossee und links hinten das Wiesbachhorn. Das zweite Bild zeigt den Johannisberg (ganz links) und den Großglockner, darunter das Ödwinkelkees. Das dritte Bild zeigt die Granatspitze, das Sonnblickkees und den Stubacher Sonnblick.
In meinem Buch „Wandern und Bergsteigen für Senioren“ sind folgende von der Rudolfshütte aus gemachte Touren enthalten: Hochfilleck, Stubacher Sonnblick, Übergang zur Sudetendeutschen Hütte (2650 m) über den Kalser Tauern und den Silesiaweg sowie Besteigung des Großen Muntanitz (3232 m), Austriaweg über das Kaprunertörl.
Informationen zur Rudolfshütte: Die ursprüngliche Hütte lag am kleinen (natürlichen) Weißsee und liegt nun in dem See gleichen Namens, der im Zuge eines Kraftwerkprojekts der ÖBB aufgestaut worden ist. Ihrem Eigentümer, der Sektion Austria des OeAV, wurde die Hütte finanziell so gut abgegolten, dass die Sektion hoch über dem Stausee das größte AV-Haus Österreichs, das Alpinzentrum Hohe Tauern, errichten konnte, welches aber auch den traditionellen Namen weiterführte. Im Jahr 1979 fand die feierliche Eröffnung in Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Kirchschläger statt. Trotz eines ambitionierten Ausbildungsprogrammes und einer spektakulären, 12 m hohen Kletterwand durch alle Geschosse war der Betrieb defizitär und schließlich wurde auch noch der Seilbahnbetrieb eingestellt. Die Sektion musste daher verkaufen, der neue Eigentümer betreibt im Pinzgau mehrere Fremdenverkehrsbetriebe, brachte die Seilbahn wieder zum Laufen und führt die Rudolfshütte nunmehr als Berghotel. Mein Eindruck ist, dass er das sehr geschickt und vor allem kinderfreundlich macht, zum Beispiel werden im Sommer zwei Kinder unter 12 Jahren in Begleitung der Eltern nahezu gratis, zwischen 12 und 14 Jahren zum halben Erwachsenenpreis beherbergt und verköstigt. Sowohl zum Frühstück als auch zum Abendessen kann man aus einem reichhaltigen Buffet auswählen, alle Zimmer haben Dusche und WC, und das alles zu moderaten Preisen. Hier lässt es sich also durchaus ein paar Tage aushalten, nahezu ideal ist der Platz für Menschen, die in das Hochgebirge gerade einmal hineinschnuppern wollen. Dazu bieten sich vor allem der Weg zum Ödwinkelkees, das vom Johannisberg herunterkommt, der Gletscher-Panoramaweg, der zusammen mit dem versicherten Grubersteig eine Umrundung des Weißsees in 2 ½ Stunden ermöglicht, und die Ersteigung des Medelzkopfes an, zu dem auch ein Sessellift hinaufführt.
Obwohl nur wenige Kilometer westlich von Golling gelegen und von beachtlicher Höhe bekommt man den imposanten Berg weder von der Tauernautobahn noch von der Salzachtal-Bundesstraße zu Gesicht, wohl aber z. B. von der Straße aus, die von Hof über Ebenau nach Hallein führt. Mir gelang die Besteigung des Göll erst im dritten Versuch. Den Aufstieg vom Purtschellerhaus habe ich wegen Steinschlaggefahr von Anfang an verworfen. Der erste Versuch mit Ausgangspunkt Kehlsteinhaus (1837 m) scheiterte, weil ich den Mandlgrat schwer unterschätzt hatte; Rosemarie und ich kehrten auf der „Göll-Leitn“ um, weil uns die Zeit (Autobus-Rückfahrt vom Kehlsteinhaus) davonlief. Der zweite Versuch, der weite Weg durch das Alpeltal und über die Göll-Scharte, endete beim „Kuchler Kreuz“ knapp unter dem Gipfel wegen Ermüdung und Donnergrollen. Immerhin mussten Harald, Lois und ich dann noch über das Hohe Brett (2338 m) zum Stahl-Haus auf dem Torrener Joch (1733 m) absteigen, haben die OeAV-Hütte aber erreicht, ohne nass zu werden. Daher wählten Harald und ich im August 2012 diesen Weg, hatten ihn aber, wohl wegen der damals schlechten Sicht, in besserer Erinnerung, als er tatsächlich ist. Jedenfalls erschien er mir nicht geeignet, in mein Buch „Wandern und Bergsteigen für Senioren“ aufgenommen zu werden.
Blick vom Jenner zum Torrener Joch, re. Schneibstein, darunter
Schneibsteinhaus, das Stahl-Haus ist hinter den Felsen versteckt
Die Tour beginnt mit einer Auffahrt zum Jenner (1874 m), die Talstation der Gondelbahn befindet sich am Rande des großen Königssee-Parkplatzes, der ab Berchtesgaden ausgeschildert ist. Von hier geht es zunächst mäßig steil bergab und dann wieder leicht bergauf/bergab in ca. 45 Minuten zum Carl-von-Stahl-Haus, aber auch das private Schneibsteinhaus ist eine gute Wahl. Nur sehr konditionsstarke Geher werden auf eine Nächtigung in einem der beiden Häuser entweder vor oder nach dem Gang zum Hohen Göll verzichten können. Die Besteigung des Schneibsteins (2276 m) oder des Hohen Bretts sind hingegen vergleichsweise bequeme Tagestouren.
Das Carl-von-Stahl-Haus nach der letzten Erweiterung (2011)
Gleich hinter dem Stahl-Haus steigen wir auf zunächst schönem Weg mäßig steil über Almwiesen in die Felsregion hinein und dann in der schrofigen Westflanke des Hohen Bretts, wo bereits die Hände gebraucht werden, zum „Jägerkreuz“ hinauf.
Blick vom Aufstiegsweg zum Jenner hinüber, dahinter der
Watzmann, li. unten ist der Königssee zu erahnen
Von hier aus geht es wieder bequemer zum Gipfelkreuz des Hohen Bretts hoch, das nach ca. 1 ½ Stunden (ab Stahl-Haus) erreicht wird.
Hohes Brett, dahinter der Göll-Gipfel,
rechts die Göll-Scharte und der Archenkopf
Hier beginnt der, allenfalls subjektiv gesehen, unangenehmste Teil des Bergganges, der ca. 1 ¼ Stunden beansprucht, nämlich der Weg zur etwa gleich hohen Göll-Scharte hinüber, bei dem allerdings mehrere Ab- und Aufstiege in schrofig-felsigem Gelände zu absolvieren sind. Vom Brett zur Scharte zieht sich nämlich eine Kette von Gipfelaufbauten, die in ihren Flanken, einmal links, einmal rechts umgangen werden müssen. Ausgesetzte Stellen sind allerdings seilversichert. Ärgerlich ist vor allem der letzte Abstieg links vom Archenkopf (2391 m), weil der unter das Niveau der Scharte hinabführt, die schon zum Greifen nahe erscheint.
Das letzte Wegstück zum Gipfel des Hohen Göll
Die letzte Etappe ist, abgesehen von ersten Ermüdungserscheinungen, vergleichsweise ein reines Vergnügen, weil es erstens auf guten Steigspuren stetig bergauf geht, nach dem „Kuchler Kreuz“ sogar nur mehr schwach steigend, abgesehen von den letzten Metern zum Gipfelkreuz hinauf; 45 Minuten für die gut 200 Höhenmeter müssten ausreichen. Das macht insgesamt ca. 3 ½ Stunden ab Stahl-Haus; für den Rückweg auf gleicher Route sind 2 ½ bis 3 Stunden zu veranschlagen.
Letzter Abstieg über Almböden, links Stahl-Haus, rechts Schneibsteinhaus